Am vergangenen Sonntag waren unsere Herren zur bester Kaffee-und-Kuchen-Zeit zu Gast
beim punktlosen Schlusslicht aus Sulzfeld. Dabei galt es vor allem die beiden (aus
tabellarischer Sicht) Pflichtpunkte ohne größere Katastrophen einzustreichen. Darüber
hinaus konnte ein weiterer Beitrag zur Feldstudie geliefert werden, ob für Sporthallen auf
schwerem Boden überhaupt Heizkörper vorgesehen sind. Aktueller Stand: Nein (0 von 2).
Wir halten euch in diesem wichtigen Thema auf dem Laufenden.
Mit einer konzentrierten Leistung, gerade in der Abwehr, startend, konnten sich der TSV in
der ersten Halbzeit zu keiner Zeit maßgeblich von den Hausherren absetzen. Dabei
scheiterte man erst im Angriff, trotz gut herausgespielter Chancen, an sich, dem Tor und
manchmal auch dem dazugehörigen Hüter; später dann aber auch am generellen
Spielaufbau. Statt großer Handballkunst war irgendwann nur noch K(r)ampf zu sehen und
man lud den Gegner ein, an sich zu glauben und mitzuspielen. Dementsprechend
ausgeglichen wechselte man die Seiten.
Aus der wohlig warmen Kabine tretend und mit der eiskalten Realität des
Bezirksligahandballs konfrontiert, gerieten unsere Herren zu Beginn der zweiten Hälfte
geradewegs in eine Art Schockstarre. Vergleichbar mit dem aktuell im Trend liegenden
Eisbaden mussten die zahlreichen eigenen Zuschauer und Bankspieler mit ansehen, wie der
TSV spielerisch gesprochen nach Luft rang. Plötzlich hatten die Hausherren Oberwasser
und konnten sich sogar beim Stand von 18:15 erstmals deutlicher absetzen. Zeit für einen
Rettungsring in Form eines Time-Outs. Und siehe da: mit wechselndem Personal und
Attitüde konnten unsere Herren sich doch noch an die Basics des Schwimmens erinnern
und schalteten in den Michael Phelps Modus. Ok vielleicht ist an dieser Stelle der Vergleich
mit dem erfolgreichsten Olympioniken aller Zeiten ein klitzekleines bisschen übertrieben,
aber die Mannschaft erarbeitete sich im Folgenden mit ehrlicher und ausreichend herzhafter
Abwehrarbeit immerhin sieben Tore in Folge ohne gegnerischen Treffer. Manch mitgereister
Fan soll vor lauter Kinderbetreuung diesen fulminanten Lauf sogar verpasst haben. Aber da
würde ich vor Gericht auf Hörensagen plädieren. Schlussendlich sollten diese ordentlichen
15 Minuten aber ausreichen, um allen Beteiligten eine spannende Knusperzeit (engl.
Crunch-Time) zu ersparen und das übergeordnete Ziel, den doppelten Punktgewinn, zu
erreichen. Es gibt Spiele, die darf man nicht verpassen. Dies war hier nicht der Fall.
Nichtsdestotrotz kann die Mannschaft mit zwei Zählern aus einem geharzten Auswärtsspiel
und einem jetzt wieder positiven Punktekonto sehr gut leben. Die nächste Chance in der
Tabelle weiter nach oben zu klettern, bietet sich unseren Herren bereits am kommenden
Sonntag, den 09.11 gegen die noch unbekannte HSG Hardt. Anpfiff ist um 18 Uhr in der
heimischen Erich-Kästner-Halle. Das Team freut sich auf zahlreiche und lautstarke
Unterstützung beim Duell Dritter gegen Fünften.
Für den TSV spielten: J. Lipfert und A. Scholl im Tor; A. Herlan (6/2), F. Fürniß (5), F. Rowe
(3), J. Wilhelm (3), M. Sormani (2), T. Gamer (2), S. Trommer (2), J. Brunner (1/1), O.
Knebel (1), S. Waterstraat, T. Ertel, L. Melder, R. Seider und Pascal Wießner.